Über das Buch (aus dem original Klappentext):
Eine knapp gefaßte Einführung in begriffliche Gebiete der ästhetischen Farbenlehre hat bisher gefehlt. Es gibt zwar Farbenlehren, viele davon sind recht subjektiver Art, aber kaum eine Darstellung all dieser Lehren. Das hier vorliegende Buch ‚Theorie der Farbe‘ klärt die Begriffe durch Sichten vorhandenen Lehrgutes und durch Aufzeigen objektiver Farbphänomene und Farbwirkungen. Es ist also weder eine neue Lehre, noch bringt es Rezepte zum farbigen Gestalten. Es wendet sich an jeden, der malt, Malereien betrachtet und eine Überschau über die Gebiete der Farbe gewinnen will, daher natürlich auch an jeden Kunsterzieher.
Über den Wert künstlerischer Farbenlehren gibt es verschiedene Ansichten. Tatsache ist, daß Maler von Rang begrifflichen Fragen nur nicht ausgewichen sind, sondern sie beantwortet und ihre Versuche und Ergebnisse in Form von Lehren festgehalten haben. Der Autor weist auf Goethes zentrale Stellung hin und auf die mit der Goetheschen Totalitätslehre verbundenen Theorien. (Goethe wurde im allgemeinen zu sehr mit der physikalischen Farbenlehre konfrontiert, woran er selbst allerdings durch seinen unglücklichen Streit gegen Newton schuld ist). Mit längeren Texten treten insbesondere Runge und Klee auf. Klees wenig bekannter ‚Elementarstern‘ wurde nachgebildet und ist farbig reproduziert.
Für den Maler und Kunstfreund ist eine zusammenschauende Ordnung der Farbwelt, wie sie uns dankenswerterweise Heimendahl geliefert hat, von großem Nutzen. Und keine Farbenlehre – von welcher Disziplin sie auch sei – ist für die Malerei völlig uninteressant. Nur muß sich eine mit der Malpraxis verbundene Theorie zuerst auf die pigment- und farbstoffhaltigen Malstoffe, die immer begrenzt an Zahl und immer auch von bestimmter materialer Beschaffenheit sind, gründen (und die Gesetze der physiologischen Optik beachten). Das gilt für jede Einzellehre, das gilt ebenfalls hier. Zur Faktensichtung und Auswahl kommt so zwangsläufig die Forderung nach kritischem Prüfen durch Tun; auch zur begrifflichen Klärung tragen die Ergebnisse eigener praktischer Übungen wesentlich bei.
